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1 450Quelle: Weilheimer Tagblatt / Magnus Reitinger

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 „Deep Purpl` würde ich nie mehr machen“
Christian Königer („Kini Concerts“) über Highlights und Enttäuschungen in 20 Jahren Veranstaltungsgeschäft

Weilheim - Als er die ersten Veranstaltungen organisierte, war das Kulturprogramm in der Region noch deutlich dünner als heute: Seit 20 Jahren betreibt Christian Königer (47) in Weilheim, gefeiert wird das am 13. Oktober mit einem Konzert von Wolfgang Ambros in der Stadthalle (siehe rechts). Was man als Veranstalter alles erleben kann, erzählt Königer der hauptberuflich Berufsschullehrer mit den Fächern „Elektrotechnik“ , „Englisch“, „Deutsch“ und „Sozialkunde“ in München ist, in Interview.

Erinnern Sie sich noch an das allererste Konzert, das Sie veranstaltet haben?
Christian Königer:
Ja, klar, das war ein Konzert der „Golden Gospel Singers“ in der Weilheimer Stadtpfarrkirche – veranstaltet mit den Ministranten, sonst hätten wir gar nicht in die Kirche rein dürfen…. Erwartet haben wir 300 Leute, damit wären die Ausgaben gedeckt gewesen. Gekommen sind 900, und 50 mussten wir wieder heimschicken. Die Hälfte der Einnahmen ist in die Ministranten Kasse gegangen, und meine Agentur war geboren.

Was haben Sie damals, im Blick zurück betrachtet, noch alles falsch gemacht?
Ich mach` ja leider immer noch Sachen falsch! Das Problem ist, dass du es nie schaffst, den Geist der Zeit so zu treffen, das es kommerziell mit Sicherheit funktioniert. Und als Konzertveranstalter hängst du immer mit deiner ganzen Person drin. Es gibt viele die Pleitegehen – und andere wie mich die immer wieder aufstehen….

Reich wird man also nicht als Veranstalter?
Nein, zumindest nicht in der Art, wie ich`s mache. Da müsste man größer sein, ein größeres Einzugsgebiet haben, auch mehr Zeit investieren. Für mich ist es eigentlich ein Hobby. Es gibt heute auch viel, viel mehr Vereine und Organisationen, die Kultur veranstalten – was super ist, und ich auch unterstütze. Aber es ist in der Konsequenz manchmal schwierig, frei Termine zu finden.

Ist es deswegen zuletzt etwas ruhiger geworden um „Kini Concerts“?
Ja, schon. Ich habe` auch einfach nicht mehr so viel Zeit. Und ein Grund ist auch, dass es nicht Wirtschaftlich ist. Ich mach` jetzt immer einen Block, mit Veranstaltungen im Frühjahr und einen im Herbst. Diesen Herbst kommen Wolfgang Ambros und das Passadena Roof Orchestra. Dann ist Pause, und am 13. Januar geht`s mit Hans Söllner in der Weilheimer Stadthalle weiter, dann das Chiemgauer Volkstheater, und am 1. März kommen wieder Max Greger und Hugo Strasser – die darf ich gar nicht auslassen, die wollen die Weilheimer unbedingt.

Mit welchem Künstler in all den Jahren hat die Zusammenarbeit am meisten Spaß gemacht?
Am meisten Spaß macht`s immer noch mit Max Greger, weil er ein unglaublich unkomplizierter, offener Mensch ist. Oder mit Hans Söllner – wobei der anspruchsvoll ist beim Catering ist, da darf`s nur Bioprodukte geben. Aber es macht sehr viel Spaß mit ihm.

Wer hatte die ausgefallensten Sonderwünsche?
Haindling ist sehr aufwändig mit Sonderwünschen und Willy Astor ist anspruchsvoll, was die Abläufe und die Ordnung im Bühnenbereich angeht. Das Anspruchsvollste aber war der chinesische Nationalzirkus 2001 in Weilheim – die hatten einen 40 Tonner nur für Essen dabei.

Mit wem wollen Sie nie mehr zusammenarbeiten?
So was wie „Deep Purple“ würde ich nie mehr machen. Die haben nach dem Konzert im Garmischer Eisstadion die Bilder von den Olympischen Spielen aus den Rahmen rausgeschnitten und mitgenommen….

Nach welchen Kriterien stellen Sie eigentlich ihr Programm zusammen?
Ich schaue immer, dass sowohl für Ältere als auch für Junge was dabei ist. Wobei es zunehmend schwierig ist, für Jugendliche was zu finden, das in Weilheim auch machbar ist: Jennifer Lopez kann ich leider nicht holen. Und dann sollte auch immer was dabei sein für Leute in meinem Alter, für die Endvierziger – aber die gehen oft nicht mehr raus oder sind so im Arbeitsstress, dass sie keine Zeit haben.

Nehmen wir als Beispiel das Konzert von Wolfgang Ambros am 13. Oktober: Wie viele Stunden müssen Sie für so eine Veranstaltung alles in allem arbeiten?
Da kommt einiges zusammen. Das Konzerttag beginnt um 6 Uhr in der Früh und dauert bis 2 Uhr nachts. Aber es geht ja weit vorher los: Entwurf der Eintrittskarten, Drucksachen, Werbung, Pressearbeit, Kartenvorverkauf, Sonderfahrtgenehmigung für den Truck organisieren, weil das Konzert an einen Sonntag ist, Hotel buchen für 20 Leute, Catering…. Und manchmal werden die Veranstaltungen, die am unkompliziertesten wirken, am schwierigsten. Weil, wenn es einfach ausschaut, dann hast du wahrscheinlich was vergessen.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten für die nächsten 20 Jahre „Kini Concerts“ - welche Künstler würden Sie sofort verpflichten?
Leider leben mache meiner Helden nicht mehr. Freddie Mercury ist mein absoluter Lieblingskünstler, den würde ich sofort verpflichten und zwar auf Welttournee. Oder Janis Joplin, mit der würde ich gern mal „Mercedes Benz“ anstimmen. Einer, den ich momentan stark finde, ist Robin Thicke mit seinem Sommerhit „Blurred Lines“. Den würde ich sofort machen, aber nur im Sommer…. Und mein Wunsch für die Ewigkeit wäre eine etwas größere Stadthalle für Weilheim – mit ansteigenden Rängen.

Quelle: Weilheimer Tagblatt / Magnus Reitinger

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